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Themen und Sprecher


Beim European Publishing präsentieren die besten Medienmacherinnen und Medienmacher Europas ihre Strategien und sprechen über die Zukunft der Branche. Das sind die Sprecherinnen und Sprecher 2025.

 

KI-Nutzung in den USA

Wie KI in den USA den Lokaljournalismus beflügelt

Mit LLMs, Gen AI und KI-Tools befassen sich in den USA längst nicht mehr nur die großen Medienunternehmen. Im Gegenteil: KI hilft zunehmend kleinen und kleinsten Redaktionen und Verlagen, Projekte zu starten, die ohne KI viel zu teuer und personalaufwändig wären - z.B. einen weiteren Newsletter aufzusetzen oder flächendeckend über lokale Sportereignisse zu berichten. Auch im Backend hilft KI gerade kleinen Medienhäusern ihre Abläufe auf mehr Effizienz zu trimmen - z.B. bei der automatisierten Auswertung und Beantwortung von Emails oder bei der KI-gestützten Pflege des Termin- und Themenkalenders.
In dieser Session von Ulrike Langer geht es um interessante lokale Cases aus den USA, um Best Practices zum Nachahmen und um relevante KI-Tools für lokale Newsanbieter.

Case aus Deutschland

Mit KI in Echtzeit von Text zu Audio

Wie können wir unsere Inhalte effizient von Text zu Audio transformieren und damit Menschen erreichen, die lieber hören als lesen? Chris Guse zeigt, was aktuell bereits möglich ist und wie nah wir bereits an "AI-Agents" sind, die letztlich eigene Entscheidungen treffen sollen. Chris Guse ist Gründer und Geschäftsführer der BosePark Productions GmbH aus Berlin. Mit über 250 Podcast Produktionen seit 2017 gehört BosePark zu einer der größten Podcast-Produktionsfirmen in Deutschland. Die Firma entwickelt aktuell die KI-gestützte und automatisierte Produktion von Audio-Inhalten für Plattformen wie Spotify oder Apple Podcast.

Auf dem European Publishing Congress 2025 wird BosePark Productions darüber hinaus zeigen, wie Audio zu Audio live in verschiedene Sprachen übersetzt werden kann. Dabei werden die noch laufenden Sessions permanent in Textform zusammengefaßt und direkt im Anschluss als fertige Podcast-Folgen zur Verfügung gestellt.

Innovation in den Niederlanden

Das Bündel der Zukunft –
Wie ein neues Medienangebot Jüngere ansprechen soll

Der holländische Verlag Mediahuis hat ein interessantes Produkt geschaffen. “Das Bündel der Zukunft”, nennt es GerBen van ’t Hek, Strategy Director Journalism bei Mediahuis. Es ist ein Mittelding zwischen einer Nachrichten-Website und einem traditionellen E-Paper. Geeignet für jüngere Generationen mit UX-Design wie Instagram, zugleich aber ein Produkt mit einem Anfang und einem Ende. Es kann ein tägliches Paket oder mehrere (Longtail) Themenpakete sein. Durchsuchbar, teilbar und mit allen Inhaltsformaten (Text, Audio, Video). Über die ersten Erfahrungen des neues Angebotes berichtet GerBen van ’t Hek.

Lokal-Strategien in Deutschland

The Day after – Lokalzeitungen ohne Print

Sie sammeln Daten, Daten und wiederum Daten. In einer Menge und Tiefe, wie das Medienhäuser bisher noch nie getan haben. Mehr als 30 Medienhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich beim Projekt DRIVE zusammengefunden. Ihre Ergebnisse vergleichen sie, leiten davon Erkenntnisse ab, die sie dann umsetzen und erneut testen. Das Ziel ist, die Zukunft regionaler Medien zu sichern. Eine Zukunft, in der Papier auch im Lokalen keine Rolle mehr spielen wird. Welche spannenden Erkenntnisse die bisherige Arbeit gebracht hat, erklären Cordula Schmitz, stellvertretende Chefredakteurin des Hamburger Abendblatts, und Meinolf Ellers, Digital-Manager der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Paid-Content-Strategie in Deutschland

Ist die Plus-Strategie für Regionalzeitungen ein Irrweg?

Mit 9.000 Plus-Abos gehörte der Schwäbischen Verlag zu den digitalen Vorreitern in Deutschland. Allerdings erweist es sich als sehr schwierig, diese Zahl weiter zu steigern. „Man muss extrem viel Geld investieren und bekommt wenig heraus. Die wirtschaftlichen Ziele einer Plus-Strategie liegen in weiter Ferne, möglicherweise sind sie sogar unerreichbar“, bilanziert Lutz Schumacher. Zugleich rechnet Schumacher mit einem beschleunigten Niedergang von Print. Im Vorjahr hat er sich daher für einen Strategiewechsel entschieden. Die Paywall auf den Verlags-Websites ist inzwischen wieder abgeschafft. Nicht aber Paid Content. Hier wird auf das E-Paper gesetzt. Welche Erfahrungen hat der Schwäbische Verlag damit gemacht? Was hat sich als zukunftsweisend herausgestellt? Was als Sackgasse?

Newsletter-Strategien in den USA

Die neue Morgenzeitung
Wie US-Publisher erfolgreich Newsletter monetisieren

Journalistische Newsletter sind in den USA nicht mehr nur ein Kanal um Nutzer auf die eigene Website zu ziehen. Sie werden zunehmend auch zu einem eigenem Geschäftsmodell mit direkten Werbe- und Aboeinnahmen. Ein Drittel aller Leser journalistischer Newsletter nutzt keine klassischen Medienangebote mehr, so eine aktuelle US-Studie. Aber sie lesen Newsletter! Ryan Heafy, CEO des erfolgreichen Lokal-Newsletters 6am City, prognostiziert eine massive Verschiebung von Werbegeldern in Richtung Newsletter, wenn Publisher dafür erst einmal das nötige Inventar schaffen. Newsletter-Giganten wie 6am City, Semafor oder Axios, aber auch zahlreiche kleine Lokalmedien richten ihre Wachstumsstrategien zunehmend auf Newsletter aus und setzen dabei eine Vielzahl von Tools und Maßnahmen ein wie z.B. Facebook-Anzeigen, Aufbau von Newsletter-Communities und Werbepakete für Newsletter-Anzeigenkunden. Ein vertiefender Einblick dazu von Ulrike Langer.

Trends 1 

Wohin sich visueller Journalismus und Multimedia-Storytelling entwickeln

„Selbst komplexe Daten, emotionsgeladene Themen und herausfordernde Perspektiven können journalistisch fesselnd präsentiert werden“, sagt Marianne Bahl. Als Jury-Mitglied des European Newspaper Awards hat sie in diesem Jahr viele herausragende Beispiele gesehen, die sie in Wien vorstellen will. Zusätzlich wird Bahl die wichtigsten Trends im visuellen Journalismus zeigen und besonders innovative Ansätze von Multimedia-Storytelling präsentieren. In Kopenhagen betreibt sie ihr eigenes Studio Bahl Visuel Strategi. Sie ist spezialisiert auf visuelle Kommunikation und die Optimierung von Arbeitsabläufen. Als Designerin bei Politiken, als Head of Design bei Børsen und der Zeitschrift ALT for Damerne hat sie langjährige praktische Erfahrung. Zusätzlich unterrichtet sie redaktionelles Design.

Trends 2

Datenjournalismus und Infografiken im Web

Wo steht der digitale Journalismus heute? Was erwartet uns in den nächsten Jahren? Björn Heselius wird dazu in Wien praktische Einblicke und zukunftsweisende Strategien vorstellen. Als Beispiele dienen ihm dabei herausragende Preisträger des 26. European Newspaper Awards. Datenjournalismus und Infografiken im Web werden dabei ein besonderer Schwerpunkt sein. Heselius ist leitender Berater für digitale Transformation und Daten, mit einem starken Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit. Er ist seit vielen Jahren Mitglied der Jury des European Newspaper Award. Er lebt und arbeitet in Stockholm. In den zurückliegenden zwanzig Jahren hat Heselius mit führenden Verlagen zusammengearbeitet, um die Grenzen des Geschichtenerzählens zu erweitern und modernste Technologien und Datenerkenntnisse in Strategien zu integrieren.

Case Conversion

Die Schlüsselrolle der Sonntagsausgabe in der Online-Strategie der FAZ

Mit ihrer Mischung aus frischen Perspektiven, überraschenden Themen und opulenter Erzählweise erreicht die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ein breites Publikum. Aber weitaus mehr als nur eine Wochenausgabe ist die F.A.S. ein unverzichtbarer Teil des Frankfurter Allgemeine-Gesamtangebots – ein Element, das hilft, die Leserschaft zu erweitern und die digitalen Angebote zu stärken. Wie sie dabei aus Gelegenheitslesern treue Abonnenten macht, welche Themen die besten Ergebnisse erzielen und was für eine Aufgabe Design hat, berichtet Holger Windfuhr. Er ist Art Director der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und des Frankfurter Allgemeinen Magazins. Die F.A.S. ist in diesem Jahr als „European Newspaper of the Year“ in der Kategorie Wochenzeitung ausgezeichnet.

Kennzahlen aus den Niederlanden

Gut verbrachte Nutzungszeit –
Wie Mediahuis für seine Abonnenten sinnstiftender werden will und dabei die Journalisten mitnimmt

Mediahuis hat eine andere Metrik zur Messung der Inhalte entwickelt. Nicht die Seitenaufrufe werden gemessen, nicht die Aufmerksamkeitszeit, sondern die von den Abonnenten “gut verbrachte Zeit”. Das ist die neue Kennzahl, mit der Mediahuis den eigenen Journalismus bewerten. Wie die Leser darauf reagieren und wie sich die Arbeit in der Redaktion verändert, erklärt GerBen van ’t Hek, Strategy Director Journalism bei Mediahuis in den Niederlanden.

Junge Zielgruppe, junge Medienmarken

Was macht eigentlich ein Kreativer in einem Medienhaus? Und wie unterhält man sich mit Eichhörnchen?

Klassischer Journalismus ist tot. Lang lebe der Content. Aber wie spricht man die junge Zielgruppe, denn nun an? Und ist journalistische Arbeit wirklich irrelevant geworden? Diese Fragen haben sich auch die jungen Marken (Buzzfeed, INGAME und Einfach Tasty) von IPPEN.MEDIA gestellt – und eine klare Antwort gefunden. Hier regieren der Unterhaltungswert und Reaction-Faktor, um die Zielgruppe nicht zu belehren, sondern auf Augenhöhe mit ihr zu reden. Social First ist Devise, aber was macht eigentlich ein Kreativer in einem Medienhaus? Diese Fragen und mehr beantwortet Davide Zicca, der Creative Strategy Lead der Young Audience von IPPEN.MEDIA – der vom vatikanischen Chauffeur zur Werbung und schlussendlich in der Medienwelt gelandet ist.

Case aus Dänemark

Digitaler Journalismus ohne Clickbaiting und nur für Mitglieder

42.000 zahlende Mitglieder hat das dänische Nachrichtenportal Zetland acht Jahre nach seiner Gründung. Für 18 Euro im Monat gibt es jeden Morgen einen Nachrichtenüberblick, ein bis zwei Themen mit Tiefgang und jeweils ein Thema des Tages. Und sonst nichts. „Wir konzentrieren uns auf die bestimmenden Fragen unserer Zeit, nicht auf das, was vor fünf Minuten passiert ist“, schreibt Zetland auf seiner Website. Und das scheint anzukommen, auch bei den Jungen. Ein Drittel der zahlenden Mitglieder ist unter 33. Teil des Erfolges ist die Möglichkeit zur Diskussion. Mit Klarnamen und geleitet vom jeweiligen Journalisten oder der jeweiligen Journalisten des entsprechenden Beitrages. Diese sind übrigens auch zugleich für die Audio-Umsetzung verantwortlich, denn jede Geschichte wird als Hörversion angeboten. Nicht mit einer KI-Stimme, sondern so wie der jeweilige Autor oder die Autorin die Geschichte erzählt. Authentischer geht es nicht. In Finnland startete das Konzept Anfang des Jahres. 15.000 Mitglieder zahlen bereits. In Österreich ist der Start ebenfalls noch für dieses Jahr vorgesehen. Welche Pläne Zetland hat, erklärt Geschäftsführer Tav Klitgaard.

Strategien in Europa

Die besten Vorbilder: Mit Design und Konzept Routinen vermeiden

Print spielt bei den meisten Zeitungen in Europa nach wie vor eine große Rolle, weil ältere Leserinnen und Leser die gedruckte Ausgabe bevorzugen. Dabei gibt es allerdings deutliche Unterschiede bei Konzept und Design. Zeitungen in den Niederlanden und in Belgien setzen auf ein sehr anspruchsvolles Zeitschriften-Layout mit vertiefenden Coverstories. Visual Storytelling und Infografiken sind selbstverständlich. Derselbe Ansatz ist in Spanien und Portugal zu sehen. Inzwischen folgen auch überregionale Zeitungen im deutschen Sprachraum diesem Trend. In Skandinavien wird ein starker visueller Auftritt überwiegend durch den Einsatz von Fotografien erreicht. Und dann gibt es noch ein Mittelfeld, überwiegend Regionalzeitungen. Dort ist die Zeit stehengeblieben. Längere Texte werden kaum aufgelockert. Und die wenigen, die außergewöhnliche Arbeit abliefern, werden noch weniger. Ein Abgleiten in Routine ist zu erwarten. Wie mit überschaubarem Aufwand gegengesteuert werden kann, zeigt Norbert Küpper, Gründer des European Newspaper Congress und Veranstalter des European Newspaper Award.

Subskriptions-Strategien in den USA

Die gläserne Decke durchstoßen
Wie US-Medien mit Hilfe von KI Gelegenheitsnutzer zu zahlenden Abonnenten konvertieren und den Churn verringern

Neuabonnenten zu gewinnen wird immer aufwändiger. US-Publisher setzen deshalb zunehmend darauf, Gelegenheitsnutzern maßgeschneiderte Angebote zu unterbreiten sowie Bestandsabonnenten zu pflegen und deren Lebenszyklus zu optimieren. In dieser Session von Ulrike Langer geht es um die erfolgreichsten Strategien von US-Zeitungen wie zum Beispiel New York Times, Washington Post und Dallas Morning News, die es KI-gestützt schaffen, die gläserne Decke bei den Abonnentenzahlen zu durchstoßen. Die Maßnahmen reichen vom indivualisierten Onboarding Maßnahmen über spezielle Inhalte zur Ausbildungen von Nutzungsgewohnheiten bis zum intelligentem Offboarding. Denn auch ehemalige Abonnenten sind potentielle Neuabonnenten, wenn man sich strategisch geschickt von ihnen verabschiedet.

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